INVASOR.LABORs „artaud research“ # 2014 # KONZEPTIONen #

 
BILDBESCHREIBUNG // TRAUM reve ARTAUD // EIN FILM IN WORTEN

ATEMLOSE STILLE KÖRPER SCHREIE PULSIERENDES SCHWEIGEN

Eine Komposition wie ein surrealer Traum. Ein Traum, der sich abspult wie eine filmische Szenerie, in dem sich Bilder überlappen, in der Überblendung wiederholen. Mit Gestalten im schummrigen Dunkel, im Halbschatten, in einem mit Lichtblitzen angereichertem Black. Singuläre Wesen/Körper/ Mumien, die sich als Schatten ihrer selbst in einem Gefühlsraum begegnen. Wo sie ihren manischen Tätigkeiten nachgehen, die einem psychischen Zwang folgen oder den Anweisungen im Zustand einer Hypnose. Kurzweilig Wache Anwesende wie Schlaftrunkene oder verträumte Abwesende. Sie befinden sich in Zwischenzuständen einer schrecklich/schmerzlichen Existenz, eingekerkert in ihrem Körper. Oder auf der Suche nach einem Ziel, das sie nicht kennen. Und nicht wirklich erreichen wollen. Da es immer ein Ende von etwas bedeutet - wie Abgrund Selbstmord Tod. Mit der Ahnung eines Raumes hinter dem Raum, einer Zeit hinter der Zeit. Und dieser Raum ist zuallererst erfüllt von einem gemeinsamen Atmen und Stöhnen. Von sanfter wie von heftiger Atemlosigkeit und/oder von einem pulsierenden Schweigen, in dem das Denken überbordet und Fragen wie Hinterfragen als kurzzeitig klare Sätze aufblitzen, sogar hörbar werden, bis das Denken - erschrocken über die Klarheit der Worte - sie im Flüstern, Schmatzen, Durchkauen wieder verschluckt. Und der Traum wächst. Wie eine Wucherung wächst der Traum zu einem Gestrüpp aus rhythmischen Körperbewegungen, orgiastischem Tanz, den Versuchen einer stehenden gehenden Haltung und des graden Gangs auf schleichender Reise, auf konzentrierten geraden Wegen. Und es kommt vor, dass die Wege Einzelner sich kreuzen. Und sie sich sprachlos bestaunen, Blicke tauschen, kleine Geheimnisse des eigenen preisgeben, sich begleiten oder konträr sich versuchsweise niederschreien. Wie andere auf dem Höhepunkt eines chaotischen Exzesses/ Konzertes mit plötzlichen heftigen Ausbrüchen oder mit Worten in einer unbekannten Sprache mit abrupten hackenden Schnitten und Sounds attackiert werden. Bis der Traum ausgeträumt ist. Bis der TRÄUMER, der die Basis des Traumes erträumte, auftritt und mit einer „Fragmentarische Erklärung über mich selbst“ alles beendet, weil es „an der Zeit ist abzubrechen. Weil gerade dieser Atemzug für alle der letzte Atemzug ist. Weil die so sehr herbeigewünschte Minute endlich da ist."

 

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KONZEPTION # ATEMLOSE STILLE KÖRPER SCHREIE PULSIERENDES SCHWEIGEN

DAS KONZEPT einer performativen Komposition mit Textsezierungen als Versuchsanordnung eines szenischen Filmes wagt einerseits das Ankratzen textueller Körperreflexionen, die das Werk Artauds grund lebenslanger psychischer wie körperlicher Leiden, Süchte, Krankheiten und dem Zwang zur Psychiatrie wie einen roten Faden durchziehen. Zum anderen wird es mittels visueller Punktierungen surreale Alp/Traumwelten beleuchten.

 

Dabei möge der performative Ansatz & gruppendynamische Einsatz der Beteiligten vom Willen & Können inspiriert sein, Leiden Denken Wahnsinn in der Lebenszeit durch überlange Ausdehnungen & Wiederholungen in allen performativen Elementen nebst Sprache & Sounds von einem Gefühl scharfen Brennens in den Gliedern geprägt sein.

 

Dass das Projekt „artaud research“ als „Forschung und Inspiration“ grund Zeit- & Raumgrenzen nur den Hauch des Eventuellen streifen kann, versteht sich von selbst, alles andere wäre auch überheblich. Aber die Schluchten des Schlafs und Traums mittels atmosphärischer Stillen, filmischer Bilder, sphärischer Sounds und Verdichtungen von TraumPoesien zu streifen sollte gelingen.

 

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Konzeption & kompositorische Leitung : paul m waschkau

 

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