Die Galeere der Kaltblüter

Schauerfeldfragment von paul m waschkau

 

URaufführung # Premiere: 02.Januar1998

Inszenierung; Bühne & Darsteller: Adolfo Assor

1998-1999: 44 Vorstellungen

GARN.THEATER Berlin

 

Fotografien: WAHNFRIED

 

Adolfo Assor, aus Chile stammender Regis­seur, Schauspieler, Bewohner eines unterirdi­schen Baus, führt in Berlin seit 1987 das GARNtheater und arbeitet sich darin an manisch mono­logischen Extremtexten poetisch düsterer Auto­ren ab: Kafka, Beckett, Dostojewski. Und sollte er nicht eines Ta­ges auf einem chileni­schen Puma davonreiten, wird er von düsteren dramatischen Mächten ange­feuert sicher auf ewig seine eigenen Theatervi­sionen verfolgen. Mit der URaufführung von pmw’s DIE GALEERE DE KALTBLÜTER hat Assor eine Art Pionierarbeit geleistet, da er gezeigt hat, daß & wie waschkau’s manische Exzessiv-Monologe theatralisch umsetzbar sind.

 

ZUM TEXT: Im Schlepptau die aus einer monströsen Fracht bestehende Menschheitsgeschichte ist der Kalt­blüter mit seiner Galeere unterwegs. Aus tiefschwarzer Nacht heraus immer der Morgenröte entgegen, dem herrlichen Licht. Er ist in der Villa Wahn­fried gelandet, um sich von den Stra­pazen des Mordens zu er­holen. Dort wird die Rückkehr einer skurilen Schar Exhibitionis­ten erwartet. Dort ist die Karawane der Kraken ge­strandet, um sich für neue Schlach­ten zu rüs­ten. Dort diskutieren die Gelehrten unter der Sänfte von Morgenlandnymphen. Doch in den Haupt­straßen des Glücks stehen die Fleischbänke noch. Sie bezeugen, was wir längst kennen. Die Zeit des Wütens. Den Stich des Sonnenauges. Die Blut­flut des Him­mels. Immerzu werden die Herzen in Schwärze geschnitten.

 

→ → →   DIE GALEERE DER KALTBLÜTER stammt aus der Serie dramatischer TÄTERtexte.